Die homöopathische Behandlung

Sowohl bei akuten, wie chronischen Krankheiten und Beschwerden ist die Homöopathie eine sanfte und umfassende Heilmethode. Selbst bei Verletzungen kann sie wertvolle, unterstützende Dienste leisten.

Eine umfassende Fallaufnahme bei chronischen Beschwerden (Erstanamnese) dauert ca. 90 Minuten. Eine Fallaufnahme bei einer akuten Beschwerde 30-60 Minuten.

Die Nachbearbeitung der Erstanamnese für die Mittelfindung (Repertorisation) wird mit 30-45 Minuten verrechnet. Meist dauert dieser Prozess länger. Bei akuten Erkrankungen wird das Mittel in der Regel bereits während der Konsultation gewählt.

Nachkontrollen (Follow up) dauern je nach Fall 15-45 Minuten.

Auch hier kann eine Nachbearbeitung für die Mittelfindung notwendig sein. Verrechnet werden hier 15-30 Minuten.

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Die Erstanamnese
Die Fallaufnahme (Anamnese) für eine homöopathische Behandlung ist im Allgemeinen recht umfangreich. Neben einer klinischen Untersuchung und Erhebung Ihrer Beschwerden, werden auch Spezifitäten derselben erhoben (wann zeigen sich die Beschwerden (Zeit, Umstände), was bringt Erleichterung (Wärme, Kälte, eine bestimmte Körperstellung, usw.), was hat sich begleitend allgemein verändert (Gemüt, Verhalten, usw.). Bei chronischen Beschwerden ist Ihre gesamte (Kranken-) Geschichte wichtig. Bei akuten Krankheiten sind alle Veränderungen seit dem Beginn der Beschwerden wichtig.

Die möglichst vollständige Krankengeschichte, auch von Ereignissen/Beschwerden/Erkrankungen, die nichts mit den aktuellen Beschwerden zu tun haben, liefert oft aufschlussreiche Hinweise, die für die Behandlung wichtig sind.

Wie kann ich mich auf das erste Gespräch vorbereiten?
Es ist hilfreich, wenn Sie bereits vor der Konsultation ein paar Infos zusammentragen:

Ihre möglichst vollständige Krankengeschichte, am besten chronologisch (bisherige akute und chronische Beschwerden, Verletzungen (wann, wie lange, wie behandelt), Impfgeschichte)
Falls bekannt, Beschwerden der Eltern und Grosseltern
Wie haben sich Ereignisse, oder Beschwerden und deren Behandlung auf Sie als ganzen Menschen ausgewirkt
Spezifitäten Ihrer aktuellen Beschwerden (wann treten sie auf, was verbessert oder verschlimmert sie)
Begleiterscheinungen, die keinen ursächlichen Zusammenhang mit den Beschwerden haben
Falls vorhanden: Blutwertanalysen, Röntgen, sonstige Untersuchungsresultate

Beobachten Sie sich, wenn möglich, schon vor der ersten Konsultation aufmerksam(er). Wie verhalten Sie sich. Wann treten Ihre Beschwerden auf? In welchen Situationen werden diese besser oder schlimmer. In welche Situationen fühlen Sie sich wohl. Was bereitet Ihnen Unbehagen. Haben Sie Ängste. Haben Sie bestimmte Angewohnheiten, oder Ticks. Gibt es bestimmte Zeiten zu denen Ihre Beschwerden besser oder schlimmer werden.

Die erste Konsultation
Für eine konstitutionelle Behandlung sind ein ausführliches Gespräch (Erstanamnese) und eventuell eine körperliche Untersuchung nötig. Nicht nur die bestehenden Beschwerden, sondern auch deren Vorgeschichte und Ihre Persönlichkeit sind wichtig, um die Gesamtheit, das WESEN-tliche bei Ihnen zu erfassen und ein für Sie „massgeschneidertes“ Mittel zu finden. Nur so ist Heilung nach dem Naturgesetz „Ähnliches heilt Ähnliches“, nach dem die Homöopathie arbeitet, möglich. Eine medizinische Krankheitsdiagnose kann wichtig sein, trägt aber verhältnismässig wenig zur Mittelwahl bei. Eine Erstanamnese dauert erfahrungsgemäss ca. eineinhalb Stunde.

Bei einer akuten Erkrankung reicht für die Mittelwahl oft die Aufnahme der bestehenden Beschwerden. Eine Erhebung der Krankengeschichte kann aber auch hier wichtige Hinweise liefern und ist vor allem für die Prognose und die Beurteilung des Heilungsverlaufs wichtig. Oft, aber nicht immer, lässt sich eine solche Fallaufnahme in einer halben Stunde bewältigen.

Meist muss der Fall anschliessend noch repertorisiert werden, d.h. ich erarbeite aus der Gesamtmenge der Symptome diejenigen, die für die Mittelwahl ausschlaggebend sind, die eben WESEN-tlich sind, und suche das dazu passende Mittel heraus. Bei einer Erstanamnese berechne ich für die Repertorisation in der Regel fünfundvierzig bis sechzig Minuten. Der effektive Zeitaufwand ist oft grösser.

Nach der Mitteleinnahme
Das Mittel wird Ihre Lebenskraft und Ihr Selbstheilungspotenzial anregen. Dies ermöglicht im Idealfall ein definitives Ausheilen der Krankheiten. Bei unheilbaren Kranken kann in vielen Fällen eine Linderung der Beschwerden und damit eine Verbesserung der Lebensqualität erzielt werden.

Gut beobachten:
Nach der Mitteleinnahme ist es wichtig, dass Sie allfällige Veränderungen bei sich wahrnehmen und am besten kurz notieren. Dies können Veränderung im Gemüt oder Verhalten sein, sowie auf der körperlichen Ebene. So haben Sie diese Dinge bei der Nachkontrolle präsent.

Jedes homöopathische Mittel wirkt auf die gesamte Lebensenergie, auf den ganzen Körper, auf Seele und Geist. Entsprechend sind auf allen Ebenen auch Reaktionen möglich.

Arzneimittelreaktionen:
Da die Lebenskraft jeden Individuums gemäss ihren Eigenheiten auf das homöopathische Mittel reagiert, ist eine genaue Voraussage der Reaktionen nicht möglich. Es kann lediglich anhand der Anamnese eine ungefähre, individuelle Prognose gestellt werden.

Oft ist zu beobachten, dass die körperlichen Beschwerden nicht gleich besser werden, oder sogar eine Verstärkung der Beschwerden (Erstverschlimmerung) eintritt. Immer wieder sind bei einer Erstverschlimmerung auch paradoxe Reaktionen zu beobachten, z.B.: die Hautausschläge werden schlimmer, aber die Unruhe und der Juckreiz werden besser.

Es ist auch möglich, dass frühere Beschwerden und Krankheiten noch einmal auftreten. Dies zeigt, dass sie nicht vollständig ausgeheilt waren und die Lebensenergie nun darangeht, auch diese Altlasten aufzuarbeiten. Dies ist vor allem bei chronischer Erkrankungen der Fall und als positive Reaktion der Lebenskraft zu werten.

Beispiele für die Rückkehr alter Symptome:
Die aktuelle Beschwerde Atemnot bessern sich, aber ein alter Hautausschlag erscheint wieder
Die zu behandelnde Nervosität bessert, aber ein Durchfall tritt (wieder) auf
Die Gelenkschmerzen bessern, aber eine Warze, die früher entfernt wurde, erscheint wieder (am derselben, oder einer anderen Lokation).

Sowohl die Erstverschlimmerung, wie auch die Rückkehr alter Symptome, zeigen an, dass die Lebenskraft auf das Mittel reagiert und der Heilungsprozess im Gang ist. Sie erlauben mir, den Verlauf der Behandlung zu beurteilen. So kann ich den weiteren Verlauf der Behandlung festlegen.

Wichtig:
Bitte wenden Sie während einer Erstverschlimmerung, oder beim Wiederauftreten alter Symptome keine Medikamente, auch keine homöopathischen Mittel, an. Nehmen Sie mit mir Rücksprache. Bei starken Reaktionen auf ein Mittel, oder bei einer plötzlich auftretenden neuen/akuten Krankheit nehmen Sie bitte ebenfalls mit mir Kontakt auf, bevor Sie zu Massnahmen greifen.

Die Nachkontrolle(n):
Nach der Mittelgabe ist es wichtig, dass Sie mir eine Rückmeldung geben, ob und wie das Mittel gewirkt hat. Bitte informieren Sie mich auch, wenn sich nichts verändert hat.

Es ist vom Behandlungsgrund und vom Mittel abhängig, nach welcher Zeit eine solche Rückmeldung sinnvoll ist. In der Regel bitte ich Sie zuerst um eine telefonische Rückmeldung und lege dann mit Ihnen den Termin für eine Nachkontrolle fest, da jeder individuell und in seinem Tempo auf ein Mittel reagiert. Manchmal ist es aber auch sinnvoll gleich bei der Erstanamnese einen Termin für eine Nachkontrolle zu vereinbaren.

Bitte denken Sie daran das Homöopathie keine Wundermedizin ist, bei der eine einmalige Mittelgabe alle Probleme nachhaltig löst.

Für eine gute Verlaufsbeurteilung ist der persönliche Kontakt wichtig. Ich erhebe in der Nachkontrolle den Ist-Zustand, und kann so mit der Erstanamnese vergleichen und die Mittelwirkung beurteilen. Auf dieser Grundlage wird dann über das weitere Vorgehen in der Behandlung entschieden.

Gerade bei chronischen Beschwerden ist es normal, dass es mehrere Nachkontrollen braucht. Das Mittel muss dann, je nach Verlauf, erneut gegeben oder gewechselt werden.

Bei akuten Beschwerden ist in der Regel mit einer raschen Reaktion auf das Mittel und einer zügigen Heilung zu rechnen. Bei chronischen Krankheiten dauert es naturgemäss länger, bis Erfolge sichtbar sind und die Behandlung kann Geduld erfordern. Je länger Beschwerden schon bestehen, umso länger dauert meist auch die Heilung.

Mehr dazu finden Sie unter Grundlagen der Homöopathie.